Traumkulisse Miesbach? - Filmschaffende berichten

Ist die Kreisstadt für Filmschaffende eine Traumkulisse? Um das herauszufinden hatte der Museumsverein Miesbach, im Rahmen seiner aktuellen Ausstellung im Rathaus, Filmschaffende zu Live-Interviews ins Bunte Haus Miesbach geladen.

Traumkulisse Miesbach? - Filmschaffende berichten
Die Kinogeschichte Miesbachs auf einen Blick
Oben v. l.: Ernst Geyer (Produzent „Racko - Ein Hund für alle Fälle“, BR), Astrid Güldner (Regisseurin), Robert Krause (Drehbuchautor), Luky Zappatta (Schauspieler, „Tödliche Verbindungen“, BR), Rosetta Pedone (Schauspielerin, „Die Landarztpraxis“, Sat1), Werner Rom (Schauspieler, „Dahoam is dahoam“), Unten v. l. Hermann Kraus, Eva Egginger, Andi Kempf, Maria Krüger-Basener, Alexander Langheiter, Susanne Nortmeier (alle Museumsverein Miesbach)

Im gut besuchten Foyer wollten die Moderatoren Maria Krüger-Basener und Alexander Langheiter von den Podiumsgästen wissen, warum sie gerne in Miesbach drehen. Technisch unterstützt wurden sie dabei von Andi Kempf, der dazu immer wieder unterhaltsame Filmbeispiele zeigte. Für Ernst Geyer – Produzent von „Racko – Ein Hund für alle Fälle“ spielen neben der idyllischen Umgebung auch logistische Gesichtspunkte wie die Nähe zu München - eine wichtige Rolle. „Das spart Kosten bei der Produktion“ weiß Geyer zu berichten. Schauspieler Werner Rom (u.a. „Dahoam is dahoam“ BR) durfte schon mal einen Stadtrat im Miesbacher Rathaus fürs TV mimen. „Ein sehr schöner Ratssaal“, findet der Schauspieler – aber in die Politik möchte er deshalb trotzdem nicht einsteigen, erzählt Rom schmunzelnd.

Ebenfalls auf dem Podium saß der Drehbuchautor Robert Krause. Für einen seiner Filme wurden in Miesbach sogar schon mal New-York-Szenen gedreht. „Als Kulisse diente damals die Graffiti-Mauer am Kloster“, berichtete der in der Kreisstadt lebende Filmschaffende.

Rosetta Pedone, die derzeit für „Die Landarztpraxis“ (SAT1) in Schliersee vor der Kamera steht, weiß zu berichten, dass eine schöne, echte Kulisse wie in Miesbach für Schauspieler viel inspirierender ist, als eine Studioproduktion. Dem kann sich auch Luky Zappatta, self-made Fernsehkommissar aus Leidenschaft, anschließen. „Nach gefühlt zehn Leichen bei den Rosenheim Cops“ durfte der Musiker und Hauptdarsteller in den Independent-Filmen „Tödliche Verbindungen“ und „Pension Freiheit“ sogar schon mal einen Polizisten im Münchner Tatort spielen.

Dass Spielfilmproduktionen aber auch für die Stadtverwaltung Aufwand bedeuten, berichtet Astrid Güldner (Regisseurin). Denn für die Aufnahmen müssen zur Sicherheit Bereiche abgesperrt und Parkplätze für die Produktionsfahrzeuge bereitgestellt werden. „Aber natürlich sind schöne Filmaufnahmen auch eine gute Werbung für unsere Stadt“, so Güldner.

Zum Ende des bunten „Film-Abend“ überreichte Alexander Langheiter als kleines Dankeschön das Kulturbuch „900 Jahre Miesbach“ an die Interviewpartner. Ein rundum gelungener Abend, freuten sich Publikum und Organisatoren-Team.